
Frau Dörte Jentsch, Hr. Haben
Zum jährlichen Austausch hatte das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) am 04. Februar 2025 nach München eingeladen. Zusätzlich waren VertreterInnen der Akademie für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (AGL) und des Innenministeriums (StMI) anwesend. Von Seiten des Berufsverbandes nahmen der stellvertretende Landesvorsitzende Dirk Rieb, Armin Mergl und der Landesvorsitzende Jürgen Lober teil.
Nach der Begrüßung durch das Bayerische StMGP und einer kurzen Vorstellungsrunde wurde auf Wunsch des BBH als erster Tagesordnungspunkt die Novellierung der bayerischen Ausbildung zum Hygienekontrolleur / zur Hygienekontrolleurin besprochen. Beim letzten Treffen im Januar 2024 wurde vom Berufsverband ein Vorschlag zur Erweiterung des Curriculums des Lehrgangs Hygienekontrolldienst um 100 Unterrichtseinheiten (UE) vorgestellt und erörtert. Landesvorsitzender Lober erläuterte nochmals die Hintergründe zur Erweiterung der theoretischen Ausbildung aus Sicht des BBH und bat das Gesundheitsministerium und die AGL um Stellungnahme zum eingereichten Vorschlag.
Frau Jentsch von der AGL führte in ihrem Vortrag aus, dass im Dezember 2024 eine Evaluation unter den aktuellen Kursteilnehmern durchgeführt wurde, das Ergebnis wurde in der Runde präsentiert. Der fachtheoretische Lehrgang beinhalte ein Laborpraktikum und einen Sachkundelehrgang Trinkwasserprobenehmer, so dass hierdurch nach Ansicht der AGL die Mehrforderung von 100 UE bereits gut abgedeckt sei. Deshalb sehe die AGL hier aktuell keinen Bedarf. Jedoch sollte der Unterrichtsinhalt und die Unterrichtsverteilung genauer angeschaut und dann auch entsprechend nachgesteuert werden. Dies würde die AGL sehr gerne gemeinsam mit dem Berufsverband angehen.
Das StMGP sieht aus fachlicher Sicht aktuell eine Erhöhung um 100 UE ebenfalls nicht für erforderlich an. Es wurde der direkte fachliche Austausch des Berufsverbandes mit der AGL angeregt, ein zeitnahes Gespräch wurde vereinbart. Nachdem der BBH eine eigene Evaluation unter ehemaligen Lehrgangsteilnehmern durchgeführt hatte, sollen bei dem Treffen die Ergebnisse der Umfragen ausgetauscht und bewertet werden.
In diesem Zusammenhang wies Landesvorsitzender Lober darauf hin, dass für die Berufsgruppe der HygienekontrolleurInnen dringend ein Leitfaden für die praktische Ausbildung in den Gesundheitsämtern vor Ort erforderlich sei. Es waren sich alle Teilnehmer einig, dass es für die Berufsgruppe der Hygienekontrolleure einen Ausbildungsleitfaden geben soll. Dieser sollte einen Umfang von maximal zwei DIN A 4 Seiten haben und ist vor dem Lehrgangsbesuch entsprechend abzuarbeiten. Das Referat 71 im StMGP soll einen entsprechenden Entwurf anfertigen und zur Abstimmung an die Besprechungsteilnehmer übermitteln
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war das Anliegen des BBH, bei den neu geschaffenen Stellen im Rahmen des ÖGD-Paktes entsprechende Stellenhebungen in den Besoldungsgruppen A 10 und A 11 vorzunehmen, um eine Gleichstellung mit den verwandten Berufsgruppen zu erreichen. Stellv. Landesvorsitzender Rieb bedankte sich diesbezüglich für die Ausbringung der zusätzlichen Stellen. Laut dem StMI wurden alle zusätzlichen ÖGD Pakt-Stellen im Stellenplan 2025 ausgebracht und sind im Gegensatz zu anderen Bundesländern alle unbefristet. Da die Haushaltslage sehr angespannt sei, gebe es im aktuellen Doppelhaushalt kein Hebungsprogramm. Sollte dies wieder möglich sein, werde das StMI wie auch in der Vergangenheit einen entsprechenden Vorstoß für unsere Berufsgruppe vornehmen.
Der nächste Austausch wurde für Anfang 2026 vereinbart.