Fachaufsätze

Der Verbundwasserzähler von Morgen

Mit nur einem Zähler für alle Durchflussmengen, ist der flowIQ®3100 die Alternative zum Verbundwasserzähler. Zusätzliche Fehlerquellen sind ausgeschlossen und exakte Messergebnisse sind garantiert. Anstatt in überflutete Schächte zu steigen, kann der flowIQ® 3100 per Funktechnologie mittels Wireless M-Bus ausgelesen werden.

Portfolio auf Q3 100 DN100 erweitert

Der bewährte flowIQ® 3100 ist nun auch in der Ausführung Q3 100 DN100 auf dem Markt. Die Stadtwerke Augsburg haben den DN100 bereits auf Herz und Nieren getestet. „Der flowIQ® 3100 DN100 erfüllt alle Funktionen eines Verbundzählers und ist dabei wesentlich preisgünstiger“, sagt Michael Kyrrmayr, Leiter Prüfung und Instandsetzung der swa Netze GmbH, über den Großwasserzähler. In der Prüfung zeigte sich, dass der Zähler im Messbereich von 80 l/h bis 152.000 l/h sehr gute Fehlergrenzen (weit unter 1 %) aufwies und damit eine exzellente Alternative für einen Verbundzähler Q3=100 bzw. QN 60 darstellt.

Michael Kyrrmayr über die Vorteile: „Ich brauche einen Zähler, der über lange Zeit stabil bleibt und wenig Nachbearbeitung erfordert. Da der Ultraschallzähler keine beweglichen Teile hat, kann dieser problemlos 6 Jahre im Netz bleiben und dann nochmals auf 12 Jahre verlängert werden. Zudem haben wir alle Möglichkeiten der Auslesung sowie einen integrierten Datenspeicher. Dieser ermöglicht es, bei Kundenreklamationen den Mehrverbrauch zeitlich einzugrenzen.“

Schlussfolgernd aus den überzeugenden Testergebnissen werden die Stadtwerke Augsburg Neuanlagen künftig mit Ultraschall-Wasserzählern ausstatten und in weiterer Folge Großwasserzähler von Q3 16 bis Q3 100 (ehemals QN 10 bis QN 60) durch die bereits getesteten Zähler ersetzen.

Gefahrenquelle Keime in Verbundwasserzählern

Hygiene in Verbindung mit Verbundzählern war in Deutschland bereits 2010 Thema, da vereinzelt Kontaminationen mit Pseudomonas aeruginosa festgestellt wurden. Seit September 2014 ist die Relevanz des Themas „Hygiene und Wasserzähler“ ungebrochen und es wurden zahlreiche kontaminierte Flügelrad- (Einstrahl- oder Mehrstrahl) und Ringkolbenzähler ausgetauscht. Das Bakterium Pseudomonas aeruginosa ist ein weitverbreiteter Boden- und Wasserkeim, der in feuchten Milieus vorkommt.

In einem Forschungsprojekt des DVGW-Technologiezentrums Wasser TZW in Zusammenarbeit mit der Zählerprüfstelle und der Qualitätssicherung der Stadtwerke Karlsruhe hat sich herausgestellt, dass vor allem Verbundwasserzähler schwierig auf Keime zu untersuchen sind. Es wurde geprüft, ob es sich bei kontaminierten Wasserzählern um Einzelfälle handelt oder ob diese systematisch vorkommen. Dabei stellte man fest, dass vor allem Verbundwasserzähler in Sachen Trinkwasserhygiene eine Herausforderung darstellen. Diese können nicht routinemäßig untersucht werden, sondern müssen in einer Spezialeinrichtung durchströmt oder geschüttelt werden. Das ist mit großem Aufwand verbunden, da beide Wasserzähler einzeln betrieben werden müssen. Die parallel geschalteten Zähler stellen teilweise einen nicht durchströmten Totraum dar. Mittelfristig wird ein Wechsel auf statische Wasserzähler empfohlen. (Quelle: Bestandsaufnahme der mikrobiellen Belastung in Wasserzählern, in: Energie – Wasser-Praxis 5/2016, S. 84-91)

Kamstrup hat Ultraschallwasserzähler bis DN 100, Q3=100 m³/h im Portfolio. Der Vorteil dabei ist, dass diese über keine beweglichen Teile und somit keine Totzonen verfügen. Voraussetzung, um auch hier nicht mit Pseudomonas aeruginosa in Berührung zu kommen, sind hygienisch einwandfreie Prüfstände.

Kamstrup im Umgang mit Hygiene

Die Einhaltung einwandfreier Prüfstände ist Teil des Hygienekonzeptes von Kamstrup. Experten des dänischen Herstellers haben sich bereits vor Jahren eingehend mit dem Thema, wie einem Bakterienbefall von Wasserzählern vorgebeugt werden kann, beschäftigt. Eine entsprechende Verpackung sowie vorbeugende Maßnahmen am Prüfstand stellen dafür die Rahmenbedingungen dar. Vor dem Befall von Bakterien ist niemand sicher, aber es gibt Maßnahmen, um das Risiko zu minimieren. Im Vorfeld gilt es ein paar bestimmte Punkte zu beachten, damit die Produkte das Werk geschützt verlassen. So hat der dänische Konzern Ende 2013 die Verpackung der Haushaltswasserzähler MULTICAL® 21 von Karton auf Blister umgestellt. Diese ist luftdicht und stellt sicher, dass die Wasserzähler vor ihrer Anwendung keinen Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, sei es beim Transport oder auch bei der Lagerung. Damit entspricht Kamstrup in Sachen Verpackung, Lagerung und Transport den „Hygieneanforderungen an Prüfstände und Prüfwasser zur Prüfung von Wasserzählern zur Sicherstellung der mikrobiellen Unbedenklichkeit“ (herausgegeben am 02.04.2015 vom DVGW). Die Wasserzähler aus rostfreiem Stahl oder Messing sind mit luftdichten Aufklebern versiegelt. Damit wird sichergestellt, dass die Wasserzähler vor ihrer Anwendung keinen Umwelteinflüssen ausgesetzt sind. Alle Wasserzähler werden für den Transport in Kartons gepackt.

Bevor es um das Thema Verpackung geht, werden die Wasserzähler im Werk in Dänemark nach der europäischen Messgeräterichtlinie (MID), Modul B + D produziert und konformitiert (ehem. Ersteichung). Ausnahmslos jeder Wasserzähler wird über den Prüfstand auf Einhaltung der Eichfehlergrenzen geprüft. Das Wasser des Prüfstands wird mit Wasserstoffperoxid oder Natriumhypochlorit desinfiziert. Die Zudosierung wird elektronisch gesteuert und das Prüfwasser regelmäßig ausgetauscht. Externe akkreditierte Laboratorien nehmen 2-wöchentlich Wasserzähler-Stichproben und wöchentlich eine Analyse des Wassers der Prüfbänke vor. Die Prüfberichte stellt der Hersteller auf seiner Webseite öffentlich zur Verfügung. „Mit diesen mikrobiologischen Analysen stellen wir sicher, dass die Wasserzähler keine krankheitserregenden Bakterien aufweisen. Alle Schritte haben wir auch in einem Hygienekonzept zusammengefasst“, erklärt Dr. Astrid R. B. Søe, Expertin bei Kamstrup in Sachen Hygiene für Wasserzähler und Produktmanagerin.

Das Gesamtpaket aus Hygienesicherheit, Messstabilität und -genauigkeit, Ausschluss von zusätzlichen Fehlerquellen, Preis sowie Bequemlichkeit, nicht mehr in überflutete Schächte steigen zu müssen, machen den flowIQ® 3100 Q3 100 DN100 zum Verbundwasserzähler von morgen.

Für den Inhalt verantwortlich: Fa. Kamstrup